Übung 1125 "Dornröschen"

 

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Dornröschen

Es waren einmal König und Königin. Die wünschten so sehr Kind - aber konnten keins bekommen.

Doch Tages, als die Königin einmal im See badete, platschte Frosch aus dem Wasser und sprach: "Dein Wunsch wird erfüllt. Bevor das Jahr um ist, wirst du Tochter bekommen."

Und so geschah es. Noch ehe das Jahr vergangen war, gebar Königin Mädchen. Der König und die Königin freuten sich sehr und veranstalteten großes Fest. Sie luden nicht nur Verwandten, Freunde und Bekannten ein, sondern auch weisen Feen des Landes. Sie sollten Kind Glück bringen.

Nun lebten aber dreizehn Feen in Land, am Königshof gab aber nur zwölf goldene Teller. Also bekam von keine Einladung und musste zu Hause bleiben.

Das Fest wurde mit großer Pracht gefeiert. Am Ende kamen die Feen zu Königskind und beschenkten es. Die übergab ihm verschiedene Tugenden, andere versprach Schönheit, die dritte Reichtum und so weiter.

Als die elfte Geschenk übergeben hatte, erschien plötzlich die dreizehnte Fee im Saal. Sie wollte sich dafür rächen, dass sie nicht eingeladen worden war. Sie rauschte an allen anderen vorbei und sprach: "Du sollst dich in fünfzehnten Jahr an Spindel stechen und tot umfallen."

Sprach's und verschwand. Alle waren sehr erschrocken, doch da trat zwölfte Fee vor und milderte Fluch: "Du sollst nicht sterben, sondern in hundert Jahre dauernden Schlaf fallen."

Der König wollte Tochter schützen und befahl, alle Spindeln ganzen Königreich zu verbrennen. Das Kind wuchs heran und alle Wünsche der weisen Frauen erfüllten . Es war schön, sittsam, klug und freundlich. Jeder, der begegnete, gewann lieb.

An fünfzehnten Geburtstag waren der König und die Königin nicht zu Hause und das Mädchen blieb ganz allein Schloss zurück. Es nutzte die Gelegenheit und lief durch das ganze, riesige Gebäude und kam dabei in Stuben und Kammern, die noch nie gesehen hatte.

Schließlich entdeckte es auch alten Turm. Es stieg enge Treppe hinauf und gelangte zu Tür, in der verrosteter Schlüssel steckte. Es drehte Schlüssel herum, öffnete Tür und betrat einen kleinen, dunklen Raum. Darin saß alte Frau mit Spindel und spann Fäden aus Flachs.

Das Mädchen sprach Frau an: "Guten Tag, liebe Frau, was machst du da?" - "Ich spinne", antwortete die Alte und nickte mit Kopf. "Was ist das für lustiges Ding, das da immerzu herum springt?", fragte das Mädchen und griff nach der Spindel. Doch kaum hatte sie berührt, stach sie sich damit in Finger.

Augenblicklich fiel auf Bett und sank in tiefen Schlaf. Der Schlaf verbreitete über das ganze Schloss. Auch der König und die Königin, soeben heimgekommen waren, legten schlafen und der ganze Hofstaat und alle Bediensteten mit .

Die Pferde Stall, die Hunde Hof, die Tauben auf Dache und die Fliegen an Wand schliefen ebenfalls ein. Sogar das Feuer, auf dem Herde flackerte, wurde still und erlosch. Der Braten hörte auf zu brutzeln und der Koch, dem Küchenjungen gerade Backpfeife geben wollte, weil etwas verschüttet hatte, ließ Hand sinken und beide schliefen ein.

Rings um das Schloss aber begann Dornenhecke zu wachsen. Sie wurde jedes Jahr höher und höher und irgendwann war von Schloss nichts mehr zu sehen. Selbst die Fahne auf dem Dach verschwand unter Dornen.

Bald sprachen die Menschen von schönen, schlafenden Königstochter nur noch als Dornröschen. Von Zeit zu Zeit kamen Königssöhne und versuchten, durch Hecke in das Schloss vorzudringen. Doch keinem gelang es, Dornen hielten fest zusammen. Die jungen Männer blieben darin hängen und konnten nur mühsam wieder befreien.

Als fast einhundert Jahre vergangen waren, kam wieder einmal Königssohn in das Land und hörte Geschichte von Dornröschen. Man erzählte auch, dass es unmöglich sei, Dornenhecke zu überwinden.

Da sprach er: "Ich will versuchen! Ich muss Dornröschen sehen!" Alle rieten ab, doch er hörte nicht auf Worte.

Zufällig waren an Tag gerade hundert Jahre vorbei, dass sich das Mädchen an Spindel gestochen hatte. Der Königssohn näherte der Hecke und sah, dass aus Dornen lauter große, schöne Blumen geworden waren. Die ließen leicht auseinander biegen und gelangte ohne Schaden hindurch.

Im Schlosshof schliefen immer noch Pferde und die Jagdhunde, und auf Dache saßen die Tauben mit Köpfen unter Flügeln.

Im Haus schliefen die Fliegen an Wand, der Koch in der Küche reckte noch Hand empor, und die Magd saß da mit toten Huhn, das sie rupfen wollte. Er ging weiter und fand im großen Saal Hofstaat und die Bediensteten. Alle schliefen. In Nähe des Königsthrons lagen der König und die Königin und schlummerten tief und fest.

Endlich kam er zu Turm und öffnete die Tür zu kleinen Kammer, in das Dornröschen lag. Das Mädchen war so schön, dass er die Augen nicht abwenden konnte. Er bückte sich und gab einen Kuss.

Da schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte und lächelte freundlich an. Sie gingen zusammen herab. Auch der König und die Königin erhoben sich und alle anderen im Schloss ebenso und alle rieben sich Schlaf aus Augen. Die Pferde im Hof standen auf und schüttelten sich, die Jagdhunde sprangen wieder herum, die Tauben auf Dache sahen sich um und flogen davon. Auch die Fliegen an Wänden surrten weiter, das Feuer in der Küche begann zu lodern, und der Braten brutzelte wieder vor sich hin. Der Koch gab dem Küchenjungen nun doch noch schallende Ohrfeige, und die Magd rupfte Huhn die Federn aus.

Die Königskinder aber verliebten sich ineinander und schon kurze Zeit später feierten sie Hochzeit. Von nun an lebten sie vergnügt auf Königsschloss bis hohe Alter. Die Blumenhecke wurde von Gärtnern fleißig gepflegt und vielleicht wächst ja immer noch ...

Erzählt nach dem Märchen der Gebrüder Grimm