Übung 1398 "Bremsen für mehr Sicherheit - Lückentext"

 

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Bremsen für mehr Sicherheit



Tempo 80 Landstraßen gefordert

In Frankreich wird Sommer die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen herabgesetzt. Auch Deutschland gibt Befürworter für die Idee - und viele verschiedene Ansätze. Es werden auch kritische Stimmen laut.

Wenn es auf deutschen Landstraßen kracht, hat das allzu oft tragische Folgen. Mehr als die Hälfte der Verkehrstoten in Deutschland außerhalb von Ortschaften auf Kreis-, Land- und Bundesstraßen zu beklagen. Etwa 1900 Tote waren zuletzt Jahr.

Wenn die Zahl der Todesfälle im Straßenverkehr in Deutschland sinken soll, müssen wir über angemessene Geschwindigkeiten auf Landstraßen reden", sagt Walter Eichendorf, Präsident Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR). 2016 kamen rund 58 Prozent aller Verkehrstoten nach Unfällen auf Landstraßen Leben, es dort nur zu 24,4 Prozent der Unfälle mit Verletzten kam.

In Frankreich die Probleme ähnlich - und die französische Regierung hat darauf Kritik reagiert: Am 1. Juli soll ein neues Tempolimit auf Landstraßen Kraft treten. Statt 90 sind dann nur noch 80 Kilometer Stunde erlaubt.

Eine Idee auch für Deutschland? "Ich glaube, bei Straßen zu sechs Metern Breite wäre auch in Deutschland sinnvoll", sagt Martin Burkert, ehemaliger Vorsitzender Verkehrsausschusses Bundestag. "Noch sinnvoller wäre es, man ein Überholverbot auf Landstraßen allem für Lastwagen einführen würde", so der SPD-Politiker. den sogenannten Megalinern mit einer Länge von bis zu 25 Metern werde die Situation noch verschärft.

ADAC plädiert zusätzliche Überholspur

Ähnlich äußert sich der ADAC. Ein Vorstoß in Frankreich sei für kurvige Landstraßen mit einer maximalen Breite von sechs Metern sinnvoll. Eine zusätzliche Überholspur die Sicherung von Hindernissen sind nach Ansicht des ADAC aber oft effektiver. Der europäische Autoclub ACE dagegen befürwortet ein generelles Tempolimit von 80 km/h auf Landstraßen. Eine Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit könne Verkehrssicherheit erhöhen und helfen, Unfälle vermeiden, teilte eine Sprecherin mit. "Da macht Frankreich einen richtigen Schritt." Vorteilhaft wäre eine solche Maßnahme Ansicht des ACE auch, weil so der Unterschied zur zulässigen Geschwindigkeit für Lastwagen (Tempo 60) verringert werde. Gefährliche Überholmanöver könnten reduziert werden.

Der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstags, Kay Nehm, spricht sich eine Klassifizierung der Landstraßen gemessen am Ausbau und an den örtlichen Gegebenheiten aus. Für die unterste Stufe - schmal und mit seitlichem Randstreifen - werde von Experten sogar eine generelle Begrenzung Tempo 70 vorgeschlagen, erklärte Nehm. Ein generelles Tempolimit wirke auf längeren Strecken einschläfernd. "Darüber hinaus führt eine zu starke und sich nicht selbst erklärende Tempobeschränkung dazu, dass der Überlandverkehr Not zum Nachteil der Wirtschaft abgewürgt wird", sagte Nehm.

80 km/h gut ausgebauter Straße nicht nachvollziehbar

Der Verkehrsgerichtstag hatte sich gut drei Jahren bereits intensiv mit dem Thema beschäftigt - und Tempo 80 auf Landstraßen empfohlen. Demnach sollte Höchstgeschwindigkeit für Autos herabgesetzt und für Lastwagen erhöht werden. Auch hier war die Vermeidung riskanter Überholmanöver eines der Argumente.

Aber würden sich die Verkehrsteilnehmer überhaupt an niedrigere Höchstgeschwindigkeiten halten? Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung Versicherer, bezweifelt das. Eine einheitliche Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h sei auf einer gut ausgebauten Straße für Auto- und Motorradfahrer nicht nachvollziehbar. "Eine einheitliche Geschwindigkeit für außerorts wäre falsch und würde von den Verkehrsteilnehmern akzeptiert werden." Brockmann rechnet damit, dass es zu vielen Verstößen kommen würde - und die Polizei vor einem neuen Problem stünde.