Übung 1742 "Rilke, Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort"

 

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Das Gedicht "Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort" wurde 1899 und gehört zu der impressionistisch-subjektivistischen des Dichters Rainer Maria Rilke.
Schon der weist auf das Thema des Gedichts hin: die Angst des Dichters vor der der Menschen (seiner Zeit). Das Gedicht besteht aus drei , jede mit vier . Der Reim in den ersten zwei Strophen ist Reim (ABBA), in der dritten Strophe ist (AABB). Der Aufbau ist nicht , die Verse sind nicht gleich lang.
• In der ersten Strophe wird vor allem die Situation , wie die Sprache gebrauchen: sie wollen alle definieren, sie wollen die Wirklichkeit durch rationelle Schemen . »Dieses heißt Hund und jenes heißt Haus, hier ist Beginn und das Ende ist dort.«
• In der zweiten Strophe sind die , warum der Dichter Angst hat. Die Menschen haben die Welt . (»Kein Berg mehr wunderbar«). Sie denken an eine Welt ohne .
• In der letzten Strophe endet das Gedicht mit der Warnung an die . (Bleibt gern). Wir haben in der dritten Strophe eine direkte Anrede, eine : »Bleibt fern!«
Die Warnung des Ichs richtet sich an die Menschen, die alles so deutlich wollen und einen falschen Gebrauch der Sprache pflegen. Worin besteht die der Menschen? Sie wollen jeden Gegenstand, jedes Phänomen genau bezeichnen und in ein Schema einordnen.
Mit »Spiel mit dem Spott« sind vielleicht Ironie und Sarkasmus gemeint. »Spiel und Spott« steht metaphorisch für die , die Arroganz der Menschen. Sie sind überzeugt, dass sie alles können.
Das Gedicht ist eine Kritik am falschen Verhalten der Menschen und an der ihrer Sprache: sie töten die , wenn sie über sie sprechen (»Ihr bringt mir all' die Dinge um«).

♦ entzaubern= sfatare, privare del magico, sacro/ ♦ benennen = chiamare/ ♦ Überheblichkeit = presunzione/
♦ beherrschen = dominare/ ♦ die Schuld = la colpa/ ♦ bezeichnen = denominare/ ♦ Zerstörungskraft = forza distruttiva/