Übung 1965 "Die Juden im Mittelalter in Deutschland (1)"

 

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Rechte | Geldverleih | Handwerk | Kleidung | Zinsen | Alte Testament | Christen | Synagoge | Gettos | Banken | Grundbesitz

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Die Bürger: frei, aber nicht gleich.

Die Juden


Die meisten Einwohner der Städte im Mittelalter waren . Unter ihnen wohnten aber auch Angehörige anderen Glaubens, die Juden: aber sie hatten keine politischen .

Die Juden hatten ihr eigenes Gotteshaus, die . Als Heilige Schrift galt bei ihnen nur das . Viele Juden waren gebildeter als die meisten anderen Städter. Die Juden waren wie alle anderen Bewohner der Stadt Deutsche. Sie beteiligten sich an der Verteidigung der Städte, trieben Handel, kauften Häuser und kamen tagtäglich mit Christen in Berührung: im Hause, auf der Straße, in der Werkstatt oder auf dem Markt. Man erkannte Juden an der , die sie tragen mussten, dem Kaftan, einem weiten Mantel mit Streifen und dem spitzen Hut.

Es gab viele Städte, in denen die Juden gesondert in eigenen Stadtvierteln, den , leben mussten. Das Getto war von einer Mauer umgeben. Die Tore wurden von Stadtknechten bewacht und abends verschlossen. Auch wenn die jüdische Bevölkerung zunahm, wurden die Gettos nicht erweitert. So waren sie meist übervölkert, verbaut, dunkel und schmutzig. Denn die christlichen Eigentümer der Ghettohäuser waren nur an der Miete interessiert und ließen die Häuser verkommen.

Juden durften keinen erwerben und kein ausüben. Erlaubt waren Ihnen lediglich der Handel mit gebrauchten Waren und der . Viele Juden lebten davon, dass sie Geld gegen ausliehen. Dies war vor allem deshalb wichtig, weil es damals noch keine oder Sparkassen gab. Die Kirche hatte den Christen verboten, für Ausleihe von Geld Zinsen zu nehmen.

Entdecken und Verstehen - Band 1 - Cornelsen 1993 - Seite 205