Übung 737 "Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge"

 

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häufiger | Lagerzinssatzes | kürzer | wertmäßige | einkalkuliert | Ware | Lagerumschlagshäufigkeit | mengenmäßig | Marktzinssatz | durchschnittliche Lagerdauer | durchschnittlichen Lagerbestands | höher

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Mithilfe von Kennziffern betriebswirtschaftliche Zusammenhänge verdeutlichen


Lagerkennziffern ermöglichen Branchenvergleiche, also den Vergleich der Lagerumschlagshäufigkeit zwischen dem eigenen und anderen Unternehmen, und bilden beispielsweise die Grundlage zur Berechnung des Lagerzinses, der im Verkaufspreis der Ware mit wird.

Je die Lagerdauer eines Artikels ist, desto schneller werden Mittel freigesetzt, die in neue Ware investiert werden können. Es ist daher notwendig, dass das Vermögen »in Fluss«, also im Umlauf, bleibt. So entsteht ein Kreislauf, der sich wie folgt beschreiben lässt: Teile des Kapitals werden in Form von Ware (= Sachvermögen) eingesetzt, kommen durch den Verkauf als Erlöse (= Geldvermögen) wieder zurück und werden erneut in (= Sachvermögen) eingesetzt.

Die Berechnung der Lagerkennziffern kann sowohl als auch wertmäßig erfolgen. Da die Kennziffern hauptsächlich dazu dienen die Wirtschaftlichkeit der Lagerhaltung zu überprüfen, ist die Berechnung angebracht. Bei der wertmäßigen Berechnung des durchschnittlichen Lagerbestands wird eine Bewertung des Bestands zu Einstandspreisen vorgenommen. Der Einstandspreis (= Bezugspreis) setzt sich aus dem Einkaufspreis abzüglich Lieferrabatt und -skonto zuzüglich Warenbezugskosten (z. B. Transport- und Verpackungskosten) zusammen. Der Einstandspreis kann also leicht aufgrund der begrifflichen Ähnlichkeit mit dem Einkaufspreis verwechselt werden. Es ist also Vorsicht geboten.

Die Kennziffer des gibt bei der wertmäßigen Berechnung darüber Auskunft, wie viel Kapital in einem bestimmten Zeitraum durchschnittlich in Warenvorräten gebunden ist. Je mehr Bestände zur Ermittlung herangezogen werden, desto ist die Aussagefähigkeit der Kennziffer.

Die gibt an, wie oft der durchschnittliche Bestand eines Artikels innerhalb eines Jahres (oder auch einer bestimmten Berechnungsperiode) erneuert wird. Je höher diese Zahl, desto wurde diese Artikel verkauft. Zur Berechnung des Lagerumschlags kann der Wareneinsatz herangezogen werden. Der Wareneinsatz ist der Wert der verkauften Waren bewertet zum Einstandspreis (= Bezugspreis). Er wird wie folgt berechnet:

Warenanfangsbestand zu Einstandspreisen laut Inventur
+ Warenzugänge zu Einstandspreisen
- Warenendbestand zu Einstandspreisen laut Inventur
= Wareneinsatz

Die gibt an, wie viele Tage eine Ware im Durchschnitt im Lager verweilt. Bei artikelgenauer Bestandsführung mit einem Warenwirtschaftssystem lassen sich leicht Schnelldreher (= Renner) und Ladenhüter (= Penner) feststellen.

Das in die Warenvorräte investierte Kapital verursacht Kosten, die im Verkaufspreis der Waren mit einkalkuliert werden. Der zu ermittelnde Prozentsatz orientiert sich am banküblichen für Kapitalanlagen, denn das in den Warenvorräten gebundene Kapital würde bei einer anderen Verwendung Zinsen bringen. Mithilfe des werden die Lagerzinsen ermittelt und die so bestimmten Zinskosten werden in der Kalkulation der Verkaufspreise der entsprechenden Warengruppe berücksichtigt.